Unter dem Titel „Zeit zum Leben – Zeit zum Arbeiten“ fand am Wochenende die 21. Bundeskonferenz der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Karlsruhe statt. Wie das Motto versprach, lag ein Schwerpunkt der Konferenz auf der Frage, wie eine andere Arbeits- und Zeitpolitik zu mehr Vereinbarkeit und mehr Entlastung führen kann. Dazu machte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, in ihrer Rede deutlich, dass es das Ziel von Gleichstellungspolitik sein muss, gemeinsam Zeit für Familie und Job zu haben. Die Delegierten stellten sich hinter den Vorschlag der stellvertretenden SPD-Vorsitzenden für eine Weiterentwicklung des Elterngeldes hin zur Einführung der Familienarbeitszeit, um die von vielen Paaren gewünschte partnerschaftliche Teilung von Beruf und Familie Wirklichkeit werden zu lassen. Spätestens in der nächsten Wahlperiode muss daher der Anspruch auf eine Familienarbeitszeit für Eltern kleiner Kinder oder pflegende Angehörige eingeführt werden. Die Familienarbeitszeit soll nach Auffassung der SPD-Frauen mit einer Lohnersatzleistung ausgestattet werden.

Die rund 250 delegierten Frauen berieten insgesamt mehr als 140 Anträge zur Gleichstellungspolitik und beschlossen u.a. die Resolution: „Hebammen brauchen unsere Unterstützung – Für eine dau-erhafte Lösung des Haftpflichtproblems“. Darüber hinaus beschlossen die Delegierten Anträge zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in öffentlichen Haushalten durch die konsequente Umsetzung von Gender Budgeting, zur Verschärfung des Vergewaltigungsparagrafen im Strafgesetzbuch und für mehr Rechte und den besseren Schutz von Prostituierten, u.a. durch eine Erlaubnispflicht für Prostitutionsstätten, die Abschaffung des Vermieter-Privilegs und eine umfassende Meldepflicht der Betreiber_innen. Im Rahmen der Debatte „Zeit für Europa“ forderten die Frauen die paritätische Besetzung der EU-Kommission und eine eigene Kommissarin für Gleichstellung, um die europäi-sche Gleichstellungspolitik in einer eigenen Generaldirektion zu bündeln und um dem Thema einen höheren Stellenwert zu geben. Aus Sachsen-Anhalt unterstützte Annerose Lehmann-Aulich als Mitglied der Antragskommission aktiv und engagiert die Diskussion zu den Anträgen.

Turnusmäßig war auch ein neuer ASF-Bundesvorstand zu wählen. Die bisherige ASF-Vorsitzende Elke Ferner wurde mit großer Mehrheit als Bundesvorsitzende der ASF bestätigt. Als Stellvertreterinnen wurden Agnes Allroggen-Bedel, Eva Brackelmann und Evelyne Gebhardt gewählt. Die ASF- Sachsen-Anhalt wird auch künftig durch Kerstin Mogdans im Bundesvorstand vertreten sein, sie wurde in ihrer Funktion als Beisitzerin bestätigt. Kerstin Mogdans ist Dipl.-Wirtschaftsingenieurin und Mutter zweier erwachsener Kinder. Der besondere Schwerpunkt ihrer ehrenamtlich politischen Arbeit bildet die Gleichberechtigung von Frauen in der Arbeitswelt: im Bundesvorstand, dem sie seit 2002 angehört, war sie bislang Mitglied der Arbeitsgruppe „Arbeitsmarktpolitik für Frauen“.

Dazu erklärt die AsF-Landesvorsitzende Corinna Reinecke: „Ich gratuliere Kerstin Mogdans im Namen des gesamten ASF-Landesvorstandes sehr herzlich zu ihrer Wiederwahl und wünsche ihr für ihre Arbeit als Beisitzerin im ASF-Bundesvorstand in den kommenden beiden Jahren viel Erfolg. Gerade für einen kleinen Landesverband wie Sachsen-Anhalt ist es enorm wichtig, in diesem Gremium vertreten zu sein, um die eigenen Erfahrungen und Positionen einbringen zu können. “